Was bleibt, wenn sich alles ändert: Die Fusion von nilo.health und Likeminded als Neuanfang
Kimberly Breuer | 14.05.2025 | 7 Minuten Lesezeit

2025 fühlt sich für mich mehr als sonst wie ein neues Kapitel an. Nicht, weil ich bewusst etwas beendet hätte – sondern weil etwas zusammengekommen ist, das größer ist als die Summe seiner Teile: Der Zusammenschluss von Likeminded und nilo.health zu nilo.
Beide Unternehmen hatten das gleiche Ziel: mentale Gesundheit in der Arbeitswelt zur Priorität und Realität zu machen. Beide Teams voller kluger, leidenschaftlicher Menschen. Und trotzdem war klar – wenn wir das wirklich groß machen wollen, macht es so viel mehr Sinn, diesen Weg gemeinsam zu gehen, als ihn allein zu gehen. Für mich als Gründerin war das keine einfache Entscheidung. Denn eine Fusion bedeutet mehr als ein neues Logo. Es ist ein emotionaler Prozess, bei dem man auch ein Stück Kontrolle abgibt. Aber es ist auch eine unglaubliche Chance für Neues.
In diesem Neuanfang steckt für mich eine persönliche Veränderung: vom „selbst einen Unterschied machen“ hin zum „gemeinsam noch viel Größeres bewegen“. Ich bin heute nicht mehr nur Gründerin meines Unternehmens – sondern Teil vor allem auch eines Führungsteams, das über sich hinauswächst. Mit einem gemeinsamen Produkt, und einem Versprechen: Mitarbeitendengesundheit auf ein neues Level zu heben, indem wir einfachen Zugang zu qualitativ hochwertiger mentaler Unterstützung ermöglichen und somit Unternehmen zu mehr Erfolg verhelfen.
Zwei Teams. Eine Kultur. Kein Selbstläufer.
Was oft in der Euphorie rund um eine Fusions-Ankündigung untergeht, ist die eigentliche Herausforderung: Zwei Teams zusammenzubringen, zwei Unternehmenskulturen, zwei Kommunikationsstile, unterschiedliche Prozesse – und vor allem: Menschen mit ganz eigenen Geschichten, Werten und Erwartungen.
Genau hier lag unser Fokus in den ersten Monaten nach der Fusion. Wir haben früh verstanden: Ohne eine gemeinsame Kultur kann auch das beste Produkt nicht nachhaltig funktionieren. Es ging nicht darum, eine Kultur über die andere zu stülpen. Sondern darum, Raum zu schaffen, in dem etwas Neues entstehen kann – auf Augenhöhe.
Das bedeutete: zuhören, reflektieren, neu denken. Und manchmal auch: aushalten. Unterschiedliche Perspektiven sichtbar machen, Spannungen offen ansprechen, Übergänge gestalten. Wir haben Formate für offene Kommunikation geschaffen, physische und digitale Räume für echten Austausch. Und wir haben bewusst in Teambuilding investiert – nicht als „Feelgood-Maßnahme“, sondern als Fundament für Vertrauen.
Diese Zeit hat mir noch einmal gezeigt: Kultur entsteht nicht auf Papier. Sie entsteht im Miteinander. Und sie braucht Führung, aber keine Vorgaben – sondern Vorbilder. Und das Wichtigste: Dieser Prozess ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Jeden Tag arbeiten wir weiter daran, unsere Kultur aufzubauen und beizubehalten – mit Freude und Hingabe.
Strategisch wichtig, menschlich sinnvoll
Während wir im Inneren an unserer neuen Kultur arbeiteten, haben wir außen etwas gespürt, das uns tief berührt hat: die echten, persönlichen Wirkungen und Ergebnisse unserer Arbeit, die jetzt spürbar wesentlich mehr Menschen erreicht als vorher. Die Menschen, die uns geschrieben haben: „Danke, dass ich mich endlich verstanden fühle.“ Oder: „Ich hätte nicht gedacht, dass so eine Session so viel mit mir machen kann.“
Diese Rückmeldungen sind mehr als Feedback – sie sind Bestätigung. Sie zeigen, dass unser gemeinsamer Weg nach der Fusion nicht nur strategisch richtig war, sondern vor allem menschlich sinnvoll. Denn je mehr Menschen wir erreichen, desto näher kommen wir an unser Ziel. Der Impact, den wir erzeugen, zeigt sich nicht in Klicks oder KPIs – sondern in echten Geschichten. Und die erzählen wir jetzt gemeinsam – über die neue Plattform, mit mehr Inhalten, mehr Expert:innen und mehr Nähe zu den Menschen, die Unterstützung brauchen.
New Leadership: gemeinsam Verantwortung tragen
Solche Geschichten zeigen auch, was moderne Führung heute leisten muss: Orientierung geben, ohne alles vorzugeben. Vertrauen schenken, auch wenn vieles im Wandel ist. New Leadership bedeutet für mich, Räume zu schaffen, in denen andere aufblühen können – und gemeinsam Verantwortung zu übernehmen.
Genau das habe ich im Fusions-Prozess intensiv erlebt: Entscheidungen gemeinsam zu treffen, Rollen neu zu definieren, Strukturen kritisch zu hinterfragen – und vor allem immer wieder offen zu kommunizieren, warum wir tun, was wir tun.
Führung heißt für mich, nicht alles selbst wissen zu müssen, sondern das Potenzial im Team zu stärken – gerade in Zeiten der Unsicherheit. Unsere Plattform für mentale Gesundheit wäre nicht authentisch, wenn wir psychologische Sicherheit nur predigen würden – sie muss auch intern spürbar sein. Deshalb leben wir sie im Miteinander, in unseren Meetings, in unserer Kultur. Und wir wissen: Das ist nie „fertig“. Kultur ist kein Zustand, sondern ein Prozess.
Soziale Nachhaltigkeit
Dieser Prozess der kulturellen und persönlichen Entwicklung hat auch meine Perspektive auf Nachhaltigkeit verändert. Für mich beginnt Nachhaltigkeit im Inneren – in unseren Gedanken, Haltungen und im Umgang mit uns selbst. Wenn wir über Nachhaltigkeit sprechen, denken wir oft an CO₂ und Ressourcen. Aber was ist mit der Ressource Mensch?
Mentale Gesundheit ist ein zentraler Teil von unternehmerischer Verantwortung. Wie gehen wir mit Stress um? Mit Überlastung? Mit Veränderung? Unsere Lösung soll nicht kurzfristig entlasten, sondern langfristig befähigen. Sie soll Menschen stärken, nicht nur Prozesse optimieren. Und sie soll Unternehmen dabei unterstützen, gesünder, resilienter und damit auch nachhaltiger zu wirtschaften.
Ein gesundes Unternehmen beginnt mit gesunden Menschen. Und das beginnt bei der Kultur.
#timefornewbeginnings
Für mich ist 2025 ein Jahr des Aufbruchs. Die Fusion ist mein persönlicher Neuanfang – und gleichzeitig der Anfang einer noch stärkeren Bewegung, die mentale Gesundheit neu definiert.
Denn echte Veränderung beginnt oft dort, wo man etwas aufgibt – um etwas Größeres zu schaffen.