Talente vs. Technologie: Warum beides für Unternehmen entscheidend ist
Laura Maffucci | 26.09.2024 | Lesezeit 7 Minuten
Im aktuellen „AI at Work“ Report von G-P geben 60 % der befragten Führungskräfte an, mehr in Künstliche Intelligenz (KI) als in die Einstellung und Bindung von Talenten zu investieren. Doch Investitionen in KI und in Spitzenkräfte müssen sich nicht zwangsläufig ausschließen.
Unternehmensentscheider sollten Technologie und Talent nicht als Gegenspieler betrachten. KI kann Personalbeschaffung und Mitarbeiterzufriedenheit erheblich verbessern, insbesondere wenn sie in Kombination mit menschlicher Expertise eingesetzt wird. Dadurch lassen sich fundiertere Personalentscheidungen treffen, HR-Prozesse effizienter gestalten und die Mitarbeiterbindung stärken.
Während Unternehmen vermehrt auf KI setzen, passt sich vor allem die neue Generation von Mitarbeitenden schnell an den technologischen Fortschritt an und integriert ihn in ihre Arbeit.
Die „Gen Global“-Belegschaft gewinnen
Die jüngste Generation von Arbeitskräften – die Gen Global – steht der Globalisierung besonders offen gegenüber und begrüßt Technologien wie KI.
Sie brennt darauf, neue Technologien und damit verbundene Effizienzgewinne zu entdecken. Ihre Mitglieder sind davon überzeugt, dass KI ihnen hilft, sich beruflich weiterzuentwickeln und die Flexibilität am Arbeitsplatz zu erhöhen, und ihnen den Raum gibt, sich auf kreativere, wertschöpfende und bedeutungsvollere Tätigkeiten zu konzentrieren. Bis 2030 wird erwartet, dass Gen Z und Millennials fast 60 % der Belegschaft ausmachen werden. 68 % von ihnen geben an, dass sie in Erwägung ziehen würden, ihren Job zu wechseln, wenn ihre Anforderungen an digitale Erfahrungen nicht erfüllt werden. Nur Unternehmen, die eine Kultur schaffen, in der modernste KI-Tools und -Technologien integriert sind, werden in der Lage sein, Talente der technikaffinen Generation für sich zu gewinnen.
Gleichzeitig bleibt der Human Factor entscheidend – nur wenn Technologie und menschliche Kompetenz miteinander verzahnt sind, entsteht echtes Potenzial.
Ergänzen, nicht ersetzen: KI-Integration mit einem menschenzentrierten Ansatz
Der aktuelle „World at Work“-Report von G-P zeigt, dass 63 % der deutschen Beschäftigten bereits KI-Tools bei der Arbeit genutzt haben, während 74 % weiterhin zögern. Diese Zurückhaltung ist bei den meisten vor allem durch die Sorge begründet, dass der Einsatz von KI den wahrgenommenen Wert ihrer Arbeit schmälern könnte. So befürchten 27 % der Befragten, dass ihre Vorgesetzten ihre Leistungen als weniger wichtig einstufen könnten, während ebenfalls 27 % fürchten, dass KI genau die Aufgaben übernimmt, die ihnen am meisten Freude bereiten. Gleichzeitig sorgen sich 22 % der Befragten, durch den Einsatz von KI mit zusätzlichen Aufgaben belastet zu werden, nur um ihre Arbeitszeit zu füllen.
Diese Bedenken verdeutlichen, dass der Einsatz von KI nicht ohne sorgfältige Planung und Kommunikation erfolgen sollte. Um das volle Potenzial von KI auszuschöpfen, müssen Unternehmen Strategien entwickeln, bei denen KI-Technologie die menschliche Arbeit unterstützt und effizienter sowie skalierbarer macht – statt sie zu ersetzen. Dies ist besonders wichtig, da laut „AI at Work“-Report 84 % der Führungskräfte planen, in diesem Jahr mehr in KI zu investieren.
Große Investitionen in die Technologie sollten jedoch nicht auf Kosten des Humankapitals oder der Personalentwicklung gehen. Ein ausgewogenes Verhältnis ist entscheidend für den langfristigen Erfolg und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.
Ein menschenzentrierter Ansatz ist essentiell, um Talente langfristig zu binden. Das richtige Gleichgewicht zwischen Technologie und dem Wohlbefinden der Mitarbeitenden sorgt für eine motivierte und engagierte Belegschaft. Auch wenn die Gen Global von KI begeistert ist, sollten Unternehmen nicht vergessen, dass der Mensch das Herzstück der technologischen Revolution bleibt. Nur ein menschenzentrierter Ansatz sichert die langfristige Bindung von Top-Talenten und stärkt die Mitarbeiterloyalität.
Über G-P
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