NEW WORK FAIL - BULLSHIT, MYTHEN & LEARNINGS

16.08.2023 | Barbara Kolocek

Quelle: Zukunft Personal

Die „New Work Bewegung“ ist gerade im vollem Gange, doch was verbirgt sich eigentlich dahinter? Buzzwords wie „Agilität“, „Purpose Driven Organizations“, „Selbstorganisation” und viele weitere sind aus den Unternehmensetagen nicht mehr wegzudenken. Gefühlt befindet sich gerade jeder in einem großen „Kulturentwicklungsprogramm.“

New Work kann man nicht einfach so einführen. Dennoch reden die Organisationen die ganze Zeit darüber, man müsste nur die „richtigen New Work Werkzeuge“ bedienen und am „Mindset“ der Mitarbeiter:innen arbeiten. Change ist kein Projekt und eine Kultur kann man nicht einfach so entwickeln. Ein Unternehmen entwickelt sich selbst. Jeden Tag. Es kann gar nicht anders, weil es lebendig ist und ununterbrochen Reizen ausgesetzt ist.

Die Probleme oder die Anforderungen kommen unmittelbar von außen, vom Markt. Wer aber zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist, vergisst manchmal den wichtigsten Akteur für seine Existenzberechtigung: Den Kunden.

Die Aufmerksamkeit vieler New Work Initiativen sollte sich daher nicht allein auf die Leitfrage „Wie wollen wir in unserem Unternehmen arbeiten?“ richten, sondern „Wie können wir die Bedürfnisse unserer Kunden am besten befriedigen und welche Arbeitsorganisation fördert die Wertschöpfung dafür nachhaltig?“ 

Wer sich mit diesen Fragen nicht auseinandersetzt und wenig anpassungsfähig ist, wird auf lange Sicht auf dem Markt nicht überleben. Bei vielen Unternehmen ist zwar mehr ein Umsetzungs- als ein Erkenntnisproblem zu beobachten, doch wirkt es gleichzeitig so, als gäbe es irgendwo da draußen das „richtige Rezept“. Es bringt nichts, Organisationen vermeintlich moderne Konzepte aufzudrücken, ausführliche Analysen, KPI-Dashboards und umfangreiche Strategien in PPT-Folien zu gießen. Kann man wirklich alles Relevante managen? Wohl kaum. In einer dynamischen Arbeitswelt muss man sich von der Kontrollillusion des konservativen Managements verabschieden.

Eine Fehlerkultur zu propagieren, macht das Unternehmen aber noch lange nicht innovativer. Da sich Menschen immer systemintelligent verhalten, sind es vor allem die formellen und informellen Regeln, Prozesse und Strukturen, die das Verhalten der Menschen beeinflussen. 

Wer auf den Markt reagieren will, braucht eine schnelle Lernkurve und die passenden Talente, welche die Herausforderungen eigenverantwortlich lösen dürfen. 

Wer mutig Neues wagt, wird belohnt. Mindestens mit Learnings. Dies sieht man vor allem bei dem Kommunikationsverhalten von Unternehmen in den sozialen Netzwerken. Manche gescheiterte Projekte oder Kampagnen gingen in der Vergangenheit viral und beeinflussten damit auch die Wahrnehmung der Marke.

Wie geht meine Unternehmensmarke mit Kritik oder auch Vorurteilen um? Stellt sie sich dem oder ignoriert sie, was andere über einen sagen? Wie interagiert meine Unternehmensmarke mit den Kunden in der Öffentlichkeit und was kann sie von ihnen lernen? In Zeiten von Social Media und Co, spielt die Echtzeit-Kommunikation eine immer stärkere Rolle, sodass auch Marketingverantwortliche, PR-Experten, Recruitingspzialisten und weitere aus dem HR enger zusammenarbeiten (müssen)! Die Wahrnehmungen prägen die gesamte Brand – also auch die Employer Brand, denn ein Kunde kann auch zum Mitarbeiter werden und andersherum. Wer eine Love-Brand aufbauen will, ist immer nah am Kunden und hört ihm vor allem zu. Wer perfekt sein will, muss den Mut haben, auch mal unperfekt zu sein. Alles andere wäre nicht authentisch. 

Im Rahmen der Session „New Work Fail“ werden zahlreiche Mythen aus der „New Work Bewegung“ gemeinsam mit dem Publikum kritisch unter die Lupe genommen und auch der Unterschied zwischen Fehler und Irrtum diskutiert. „Was verstehen wir unter „Fehlerkultur?“, „Wie denken Kunden und Mitarbeiter über meine Employer Brand?“, „Was muss ich in der Kommunikation beachten, wenn mein Unternehmen sich der „Equal-Salary Zertifizierung“ unterzieht?“ Auf diese und viele weitere Fragen geben die Speaker:innen von McDonald’s und Teufel Kopfhörer Antworten und teilen ihre persönlichen Erfahrungsberichte.
 

INFOS ZUR SESSION:

Datum: 13. September
Uhrzeit: 16:30 - 18:00
Ort: Future of Work Area bei der Zukunft Personal

MODERATION

Barbara Kolocek

Dozentin Arbeits-, Personal-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie, Trainerin, Moderatorin, systm. Coach

Ralf Kemmer

Mit-Initiator der Fuckup Nights Berlin, Professor für Kampagnen- und Kommunikationsplanung an der SRH Hochschule für Kommunikation & Design

SPEAKER:INNEN

Jannis Tsalikis

Personalleiter bei Teufel Kopfhörer GmbH

Jenny Papenbrock-Véliz

Senior Expert Learning & Development bei Teufel Kopfhörer GmbH

Lisa Augusciak

Manager Human Resources bei McDonald´s

Jonas Starick

Brand Management Specialist bei McDonald´s