Interview: Erfahrungen aus der Rückkehr zu LIVE-Aktionen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement

30.06.2020 | MOOVE GmbH

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Im Zuge der Corona-Vorsichtsmaßnahmen wurden fast alle LIVE-Aktionen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements und der Betrieblichen Gesundheitsförderung aus Sicherheitsgründen eingestellt. Die Kontaktbeschränkungen erschweren die Durchführung von LIVE-Aktionen und -Meetings in den Unternehmen nicht unerheblich. Viele Personen befinden sich zudem nicht vor Ort und können nur digital partizipieren. Trotzdem besteht der Wunsch nach mehr „Normalität“, denn klar ist – nicht alles lässt sich digital umsetzen.

Daher ist es notwendig, geeignete Hygienekonzepte zu erarbeiten, die es ermöglichen, sicher zusammenzukommen und gemeinsam etwas für die Gesundheit im Unternehmen zu bewirken. Erste Erfahrungen, die wir als MOOVE GmbH mit unserem abgestimmten Hygienekonzept bei LIVE-Aktionen in Unternehmen gesammelt haben, möchten wir mit Ihnen teilen. Björn Becker (MOOVE GmbH) stand hierzu in einem kurzen Interview Rede und Antwort. Sein Bericht über die ersten Aktionen zeigt, die Schutzmaßnahmen wirken. So konnte trotz eines infizierten Teilnehmers bei einer Screening-Aktion eine Ansteckung von ihm und anderen Teilnehmenden erfolgreich vermieden werden.

 

Was war bei den aktuellen Maßnahmen anders als vor den Schutzmaßnahmen?

Björn Becker: Das war bei den Aktionen etwas unterschiedlich. Ich hatte ein Screening, bei dem es um das Abnehmen von Kapillarblut für die Blutwertebestimmung ging und einen Workshop zum Thema Bewegung. Beim Screening sind die Schutzmaßnahmen generell sehr hoch, das heißt wir tragen Einweghandschuhe, die wir nach jedem Teilnehmer wechseln, unabhängig von den Corona Schutzmaßnahmen. Außerdem haben wir Stechhilfen, die uns die Arbeit erleichtern. Das, was in der aktuellen Zeit hinzukam, war in meinem Fall ein Face-Shield und für alle Teilnehmer, die zum Screening kamen, verpflichtend ein Mund-Nasen-Schutz. Insofern war das die einzige zusätzliche Schutzmaßnahme. Man kann also sagen, die Schutzmaßnahmen bei dem Screening sind generell sehr hoch, daher gab es nur wenige Veränderungen.

Bei dem Workshop zum Thema Bewegung, bei dem eine ganze Gruppe in einem Raum zur gleichen Zeit zusammenkam, gab es mehr gefühlte Veränderungen. Hier war „Social Distancing“, also das Abstandhalten zu einander, besonders wichtig. Ein weiterer Unterschied zu vorherigen Aktionen war, dass jeder einen Mund-Nasen-Schutz bzw. ein Face-Shield tragen musste. Regelmäßiges Stoßlüften des Raums zählte selbstverständlich auch dazu. Es ist außerdem besonders angenehm, wenn Praxisübungen aufgrund des guten Wetters, draußen durchgeführt werden können. Das hat sehr gut funktioniert. Die Veränderungen durch die Vorsichtsmaßnahmen waren jedoch insgesamt stärker zu spüren.

 

Wie haben sich die Teilnehmenden mit der neuen Situation arrangiert?

Björn Becker: Eigentlich sehr gut. Das Face-Shield erleichtert das Sprechen über viele Stunden und die Distanz deutlich, im Vergleich zum Mund-Nasen-Schutz. Der Raum war so eingerichtet, dass Abstandhalten und Lüften gut möglich waren. Die Teilnehmer haben sich alle sehr vorbildlich an die Maßnahmen gehalten und alle trugen einen Mund-Nasen-Schutz. Es gab soweit keine Probleme, das Abstand halten während der Übungen und Gruppenarbeiten fiel den Teilnehmenden jedoch etwas schwer. Hier musste besonders darauf geachtet werden, dass ausreichend Abstand gewahrt wird. Bei den Teilnehmenden war das Verständnis für die Schutzmaßnahmen groß und es war ein erfolgreicher Workshop.

 

Wie war die Stimmung bei den Aktionen?

Björn Becker: Die Stimmung war genauso gut wie in der Zeit vor Corona. Da hat man gar keinen Unterschied gemerkt. Das sind freiwillige Maßnahmen, es wird also keiner gezwungen, daran teilzunehmen – schon gar nicht an einem Screening. Dementsprechend kommen die Teilnehmer aus eigenem Interesse. Sie sind den Maßnahmen gegenüber aufgeschlossen und neugierig. Niemand war spürbar wegen den Schutzmaßnahmen oder der Möglichkeit bzw. dem Risiko, sich mit Covid-19 infizieren zu können, besonders gehemmt. So war es auch bei dem Bewegungs-Workshop. Hier musste eher die positive Gruppendynamik, die entstand, etwas gebremst und auf das „Social Distancing“ hingewiesen werden. Die Stimmung war bei beiden Aktionen also grundsätzlich sehr positiv!

 

Welche Herausforderungen bestanden für den Referenten und wie konnten sie gelöst werden?

Björn Becker: Hier würde ich tatsächlich gerne wieder trennen in das Screening zur Blutwertebestimmung und den Workshop „Bewegung“. Beim Screening ist der Abstand durch das Gerät vorgegeben. „Social Distancing“ ist trotzdem eine Herausforderung, da zum Teil Körperkontakt besteht, z.B. um das Gerät anzulegen. Dementsprechend müssen die anderen Schutzmaßnahmen wie Handschuhe und Mund-Nasen-Schutz sehr konsequent durchgeführt werden. Eine Schutzmaßnahme bzgl. der Kapillarblutentnahme war, dass sich die Teilnehmer selbst mit der Lanzette, also mit der Stechhilfe, stechen sollten. Das war für viele Teilnehmer eine kleine Hürde. Hier konnte dann nach Einwilligung Unterstützung geleistet werden. Außerdem wurde die Desinfektion während der Maßnahme intensiviert.  Es wurden z.B. Türklinken und Stühle etc. nach jedem Teilnehmer desinfiziert. Dies kostete zwar etwas mehr Zeit, stellte aber keine große Schwierigkeit dar.

Für den Bewegungs-Workshop war die größte Herausforderung das Stellen des Raumes, also: „Wie kann ich meine Teilnehmer im Raum platzieren, sodass man ein gutes Gruppengefühl hat, aber gleichzeitig auch die ausreichende räumliche Distanz zu jedem wahrt?“. Das ging gut, weil der Raum groß genug war. Aufpassen musste man bei den Übungen und Gruppenarbeiten, da die Teilnehmer hier im Zuge der Gruppendynamik automatisch dichter zusammenkamen. Auch das taktile Unterstützen als Trainer fiel weg, was schade ist, da es vielen Menschen bei der Übungsausführung hilft. Deshalb muss ich als Referent detailliert beschreiben und die Übungen noch genauer vormachen.

 

Wie schätzen Sie die Wirkung auf die Mitarbeiter durch das Angebot ein?

Björn Becker: Mein Eindruck war, dass die Maßnahmen einen positiven Effekt bei den Mitarbeitern hinterlassen haben, weil sie ein Stück weit Normalität symbolisieren. Die relativ simplen aber (erwiesener Maßen) effektiven Schutzmaßnahmen haben die LIVE-Aktionen nur wenig eingeschränkt. Der Mehraufwand durch die ergriffenen Schutzmaßnahmen ist im Verhältnis zum Mehrwert für die Teilnehmer gering. Insofern denke ich, dass es sich für Geschäftsleitungen empfiehlt, LIVE-Aktionen wieder gezielt anzubieten, da sie eine positive Wirkung haben und den Mitarbeitern zeigen, dass wir trotz Corona gemeinsam etwas Gutes für ihre Gesundheit und die Gesundheit im Unternehmen tun können. Außerdem verdeutlicht es den Mitarbeitern „Es geht weiter – Es normalisiert sich ein Stück weit!“. Dies gilt natürlich nur, sofern die Rahmenbedingungen im Unternehmen es zulassen.

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