Der Trend zum Home Office in Deutschland bzw. Europa

19.12.2019 | Julia Wagner

Trend Home Office
Quelle: Pexels.com

Home Office hat viele Gesichter. Ob flexible Arbeitszeit-Arrangements, Tele-Heimarbeit oder E-Work: Immer geht es um das teilweise oder vollständige Verlagern des Arbeitsortes in die häuslichen vier Wände. Laut Studien arbeiteten in Europa bereits 2014 knapp 50 Prozent der Berufstätigen zumindest zeitweise im Home Office, wobei der Anteil in Deutschland mit unter 10 Prozent bedeutend niedriger ausfiel (1). Könnte das viel diskutierte Gesetz zum „Recht auf Home Office“ möglicherweise die Wende bringen? Welche Zielgruppen werden besonders angesprochen und welche Voraussetzungen müssen zukunftsweisende Heimarbeitsplätze erfüllen?

 

Home Office als Teil der modernen Arbeitswelt

"Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern lehnen viele Chefs in Deutschland die Heimarbeit noch immer ab."

Doch der Trend ist auch hierzulande längst nicht mehr aufzuhalten. Europaweiten Untersuchungen zufolge deutet alles darauf hin, dass schon bald nicht nur bei den Selbstständigen das Home Office ein nicht mehr wegzudenkender Teil der Arbeitswelt sein wird (2). Gerade die digitalaffine „Generation Y“ prangert das Missverhältnis zwischen dem Wunsch nach räumlicher Unabhängigkeit und strikter Arbeitsplatzbindung zunehmend an. Kein Wunder, denn die technischen Möglichkeiten wie Click-Share-Systeme und Echtzeitübertragung existieren schon lange. Während aktuell noch viele Anträge auf Home Office an den Bedenken der Führungsetagen scheitern, gilt es in Zeiten des Fach- und Führungskräftemangels vor allem in strukturschwachen Gebieten und stark umworbenen Branchen Anreize zu schaffen, von denen alle Seiten profitieren.

Neue Freiheiten bieten viele Vorteile

Im europäischen Vergleich ist Deutschland noch ein Home-Office-Entwicklungsland. Nach neuesten Erhebungen arbeitet in Schweden jeder vierte Arbeitnehmer teilweise oder vollständig zu Hause. In den Niederlanden haben Beschäftigte sogar einen Rechtsanspruch, sofern keine unternehmerischen Gründe dagegen sprechen. Auch in Großbritannien und Frankreich ist der Anteil an Heimarbeitern deutlich höher als in der Bundesrepublik. Allerdings findet aktuell auch bei deutschen Arbeitgebern ein Umdenken statt (3). Viele haben erkannt, dass sich durch die Genehmigung von Arbeitsplätzen zu Hause zahlreiche Fehlentwicklungen positiv beeinflussen lassen, woraus sich die wesentlichen Zielgruppen für Home Office ableiten lassen:

  • Studierende und bestens qualifizierte Arbeitskräfte, die aufgrund mangelnder Beschäftigungsmöglichkeiten abwandern würden haben die Möglichkeit, in der Region zu bleiben.
  • Eltern können durch Home Office Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren.
  • Pendler sparen Zeit und Fahrtkosten.
  • Eine Work-Life-Balance lässt sich einfacher herstellen, sodass Beschäftigte zufriedener sind und sich weniger häufig krank melden.
  • Die Kombination aus funktionalen Arbeitsplätzen für Teams und Home Office bietet die Möglichkeit, projektbezogene Aufgaben gemeinsam zu lösen, um sie anschließend zu Hause in Ruhe abzuarbeiten (4).

Bewegung ist alles, auch innerhalb der eigenen vier Wände

Je weniger einseitiger Belastung der Körper ausgesetzt ist, umso besser. Deshalb ist es nicht ideal, Bildschirmarbeit zu Hause vom Küchenstuhl aus zu erledigen. Besser geeignet ist ein gut ausgestattetes Büro mit bequemem Drehstuhl, kombiniert mit alternativen Sitzmöbeln wie einem Fitnesshocker oder Sitzball. Hier bieten zum Beispiel gaerner, Inwerk oder buerostuhl24 eine große Auswahl an funktionaler Büroausstattung. Optimal ist ein Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Gehen. Viele schwören auf höhenverstellbare Schreibtische. Das beugt Verspannungen vor und vermeidet Rückenschmerzen. Für mehr Platz und Flexibilität sorgen bewegliche Halterungen für Arbeitsmaterialien, Laptop und Bildschirm sowie modulare Möbel.

Home Office als beruflicher Wohlfühlfaktor

Rund 90 Prozent derjenigen, die im Home Office arbeiten, berichten, dass sie produktiver und glücklicher seien, als im Büro. Damit sich die Vorteile nicht ins Gegenteil umkehren, sind neben der technischen Ausstattung das Arbeitspensum sowie ein ruhiger, separater Arbeitsplatz von großer Bedeutung. Ob im Büro oder zu Hause: Wer viele Stunden vor dem Bildschirm sitzt, profitiert von einer Vollausstattung, die optimal auf die Tätigkeit und die individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist.

Quellen:

(1) https://newworldofwork.wordpress.com/2015/11/21/verbreitung-von-home-office-in-europa/, Stand: 18.12.2019
(2) https://de.statista.com/infografik/16711/anteil-der-unternehmen-die-homeoffice-erlauben/, Stand 18.12.2019
(3) https://www.abendblatt.de/wirtschaft/article216137425/Home-Office-Arbeitsministerium-plant-neues-Gesetz.html, Stand 18.12.2019
(4) https://magazin.dak.de/trend-homeoffice-fluch-oder-segen/, Stand 18.12.2019

Über die Autorin

Dieser Beitrag wurde von Julia Wagner verfasst. Nach dem sie im Jahr 2016 ihren Master of Science in Betriebswirtschaft an der Universität Hamburg absolvierte, beschäftigte sie sich als freischaffende Autorin vermehrt mit Themen wie Büroausstattung, Work Life Balance und Home Office. Julia Wagner hat einen großen Kundenstamm als freischaffende Autorin und ist unter anderem für die Firma gaerner.de tätig.