My Big New von Andreas Grohn

20.07.2023 | Andreas Grohn

Andreas Grohn My Big New
Quelle: Zukunft Personal

Wie KI das Personalwesen verändern wird – und wie wir verantwortungsvoll damit umgehen 

Eine große Sorge, die viele Menschen aktuell beschäftigt, ist die Frage, ob eine künstliche Intelligenz sie eines Tages in ihrem Job ersetzen könnte. Mein Appell: Fragen wir doch einmal das Gegenteil, nämlich, ob und wie uns eine KI im beruflichen Alltag helfen kann.

Ohne Zweifel ist das Thema künstliche Intelligenz auch im Personalmanagement und HR-Sektor einer der wichtigsten und spannendsten Trends. Schon heute kommen in digitalen HR-Prozessen KI-Systeme zum Einsatz, was sich in Zukunft noch weiter verstärken wird:  So können diese Lösungen manuelle Aufgaben automatisieren, wie zum Beispiel die Prüfung von Anschreiben und Lebensläufen oder das Terminieren von Vorstellungsgesprächen. Das gibt Personalverantwortlichen wiederum mehr Zeit für andere, strategischere Aufgaben wie Networking oder den Aufbau von Beziehungen zu Talenten. 

Talentscouting und Weiterbildung
Apropos Talentmanagement: KI-Systeme werden eines Tages selbst potenzielle neue Mitarbeiter finden, indem sie die Kandidaten mit den besten Erfolgsaussichten in einer bestimmten Rolle identifizieren. Dies kann durch die Analyse ihrer Qualifikationen, Erfahrung und Persönlichkeit geschehen. So können jene Unternehmen, die diese Technologien nutzen, die besten Talente frühzeitig finden, ansprechen und für sich gewinnen. 
Während und nach dem Einarbeitungsprozess kann eine künstliche Intelligenz dann den Erfahrungsschatz der Mitarbeitenden schnell verbessern, ihnen personalisiertes Feedback sowie Schulungen bieten. Das wiederum kann sich positiv in einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität niederschlagen. Und Führungskräfte können mithilfe von KI-gestützten Datenanalysen fundiertere Entscheidungen treffen. 

Die Risiken nicht aus den Augen verlieren
Soll dieser Text nun also eine reine Hymne auf den Einsatz von KI im Personalwesen sein? Nein! Denn natürlich gibt es berechtigte Zweifel und Risiken, die es ernst zu nehmen gilt: Ja, es ist möglich, dass der zunehmende Einsatz von KI zu einem Verlust von Arbeitsplätzen führt. Vor allem dann, wenn Routine-Aufgaben automatisiert werden, die derzeit noch von Menschen durchführen.

Auch im Recruiting können Fehler auftreten. Es besteht das Risiko, dass sich KI-Systeme bei der Personalauswahl oder bei der Beurteilung von Bestandsmitarbeitern diskriminierend verhalten. Dies kann etwa aufgrund von Vorurteilen in den Daten, mit denen die jeweilige Software gespeist wurde, oder aufgrund von Fehlern in der KI passieren.

Datenschutz steht an erster Stelle
Und ja, auch die Privatsphäre aller Mitarbeitenden eines Konzerns ist ein hohes Gut, dass durch eine KI bedroht werden könnte. Denn um richtig zu funktionieren und zu lernen, benötigt sie Zugriff auf große Datenmengen über die Mitarbeiter. Je nach Sensibilität dieser Daten stellt das einen unverhältnismäßigen Eingriff in die Privatsphäre dar. Vor allem dann, wenn kein expliziter Consent vorliegt. 

Entscheidend ist also, dass Unternehmen, die KI einsetzen, den Balanceakt zwischen Innovation und Datenschutz meistern und gerade im Personalbereich die Entscheidungen der KI kritisch hinterfragen. Was passiert mit den Daten? Fließen Daten wohlmöglich ab? Bei unternehmenseigenen KI-Anwendungen ist das vielleicht noch nachvollziehbar – bei solchen aus dem Ausland aber weniger.

Meine Empfehlung: Sprecht miteinander, lernt voneinander und tauscht euch über eure Erfahrungen mit KI aus. Denn von einem verantwortungsvollen und bewussten Umgang mit diesem Thema können wir alle nur profitieren. 
 

Über Andreas Grohn

Foto von Andreas Grohn

Andreas Grohn ist Team Lead Marketing bei rexx systems. Als Digital Native interessiert er sich nicht nur privat, sondern auch beruflich für die fortlaufende Digitalisierung. Die Digitalisierung des HR-Bereiches hat enormes Potenzial für die Unternehmen, um die gesamtheitliche Digitalisierung aller Unternehmensprozesse voranzutreiben.

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